Wichtiger Hinweis:
KEIN NOTRUF MEHR OHNE SIM-KARTE
Der „SIM-less-Notruf“ wird spätestens ab dem 01.07.2009 gesperrt, Notrufe von einem Handy sind nur noch mit einer betriebsbereiten SIM-Karte möglich. Die bis zu diesem Zeitpunkt bestehende Möglichkeit Notrufe auch ohne SIM-Karte abzusetzen, wird gesperrt. Dies geht aus einer vom Bundesrat beschlossenen Verordnung über Notrufverbindungen hervor. Notrufe an die Nummern 110 und 112 können künftig nur noch von Handys abgesetzt werden, in denen eine aktive SIM-Karte (auch Prepaid ohne Guthaben möglich) steckt. Gleichzeitig müssen die Netzbetreiber sicher stellen, dass im Ernstfall auch Notrufe netzfremder Kunden vermittelt werden. Mit der neuen Verordnung will der Gesetzgeber unter anderem dem Missbrauch der Notrufnummern vorbeugen. Durch die Übermittlung der Verbindungsdaten ist zukünftig die Verfolgung des Missbrauchs möglich.
Quelle: Bundesrat Drucksache 967/08
Das Projekt SOS-Handy Heidelberg findet somit nach 10 Jahren seinen Abschluss
Historie:
Das Projekt SOS-Handy Heidelberg entstand aus einer Studie, die vom damaligen Amt für Frauenfragen der Stadt Heidelberg in Auftrag gegeben worden war. In der sogenannten Angstraumstudie wurden Frauen in Heidelberg zu ihrem Sicherheitsgefühl befragt.
Ein häufig genannter Kritikpunkt war das Fehlen von Telefonzellen, bzw. Notrufsäulen. Es wurde deshalb gefordert, an verschiedenen Stellen in der Stadt Notrufsäulen zu installieren.
Bei den Überlegungen kamen Stadt und Polizeidirektion zu dem Lösungsansatz, anstelle kostenintensive und unbewegliche Notrufsäulen zu installieren, nicht mehr benutzte Handys als Notrufmelder kostenlos an die Bevölkerung zu verteilen. Mit dieser Maßnahme sollte das Sicherheitsgefühl von Bürgerinnen und Bürgern in der Stadt weiter erhöht werden.
Nach der Gründung des Vereins Sicheres Heidelberg – SicherHeid e.V. übernahm dieser die Projektträgerschaft des SOS-Handy Heidelberg. Mit einer Spende der Deutschen Telekom Heidelberg über 30 Neugeräte konnte das Projekt im Dezember 1999 von der Planungsphase in die Realisierungsphase gehen.
Die als Spende eingehenden Handys wurden zunächst auf Funktionsfähigkeit und Zustand der Akkus überprüft. Sie wurden ohne Karten ausgegeben, d.h. nur der Notruf 112 war freigeschaltet. Andere Telefonate waren mit den Handys nicht möglich. Man machte sich hierbei zu Nutzen, dass die Mobilfunkbetreiber gesetzlich dazu verpflichtet waren, die Funktion der Notrufnummer 112 (GSM-Standard) auch ohne Telefonkarte zu gewährleisten. Ein Netzbetreiber war bei dieser Art von Funktion nicht erforderlich.
Der Bestand von über 100 Handys wurde mit dem Heidelberger-Eigentums-Identifizierungs-System codiert und dann an die Ausgabestellen verteilt.
Für jedes Handy wurde eine kurze Bedienungsanleitung erstellt, die in wenigen Schritten die Funktionsweise des Gerätes erklärt und das Absetzten eines Notrufes so einfach wie möglich macht. Weiterhin wurde eine generelle Gebrauchsanweisung erstellt, die Hinweise zur Benutzung enthielt.
Ausgabestellen in Heidelberg waren:
1. Stadtverwaltung Heidelberg, Bürgeramt, Bergheimer Straße 69
2. Stadtverwaltung Heidelberg, Amt für Chancengleichheit, Theaterstr. 11
3. Im Neuenheimer Feld, Infostand der Kopfklinik
Zum Projekt liegt eine Diplomarbeit der Fachhochschule für Polizei Villingen-Schwenningen vor, die auf Anfrage von der Vereinsgeschäftsstelle übersandt werden kann.