Präventionsgeschichten - interaktiv vorgelesen von Hanne Heinstein
Für Kindergarten und Grundschule
Die Geschichten greifen Themen auf, die Kinder bewegen, in denen sie sich
wieder erkennen, machen Vorschläge, geben Anhaltspunkte wie z.B. Konflikte gemeistert werden können. TrollToll erzählt Geschichten, die Mädchen und Jungen interessieren und beiden beiden
Geschlechtern Identifikationsmöglichkeiten bieten.
Ziel des interaktiven Vorlesens
ist es, den Kindern die Möglichkeit zu geben, während des Vorlesens immer wieder mit der Vorleserin in Dialog zu treten, Fragen zu stellen, sich zum Inhalt zu äußern, zu reflektieren, so werden
die Geschichten nachhaltig wirken, in Erinnerung bleiben und im besten Fall Lebenshilfe anbieten.
Die Fragen, die die Vorleserin während des Vorlesens stellt, basieren auf den Fragebögen,
die zu jedem Präventionsstück (siehe unten) erarbeitet wurden und die per Evaluation wissenschaftlich geprüft und für gut befunden wurden.
Um die Lesung auch optisch ansprechend zu gestalten, werden die Zeichnungen aus den Büchern vergrößert und für alle gut sichtbar in einem theaterartigen Rahmen während des Lesens vom der
Vorleserin gezeigt.
Jede
Klasse erhält ein Exemplar der TrollToll Geschichten für die Klassenbibliothek geschenkt.
Wie sieht eine Vorlesestunde aus
1. Teil: Vorlesen ca. 10 Minuten,
2. Teil: Fragen zum bisherigen Geschehen in der Geschichte stellen, Fragen aufgreifen und beantworten, ca. 5 Minuten
3. Teil: Vorlesen 10 Minuten
4. Teil: Fragen stellen, beantworten ca. 5 Minuten
5. Teil: Geschichte zu Ende lesen 10 Minuten
6. Teil: Kinder Resümee ziehen lassen, gemeinsam die Moral der Geschichte formulieren, Fragen beantworten.
Das
Kamishibai ist ein kleines Theater aus Holz, das seinen Platz auf einem Tisch findet und mit dessen Hilfe interaktives Vorlesen sich sehr interessant gestalten lässt.
Interaktives Vorlesen ist eine Form des Vorlesens, bei der die Vorleserin das Vorlesen in ein interaktives Erlebnis verwandelt. Dabei werden die Zuhörerinnen und Zuhörer dazu ermutigt, sich aktiv
am Vorleseprozess zu beteiligen und auf die Geschichte zu reagieren. Interaktives Vorlesen ist eine unterhaltsame Erfahrung für die Zuhörer und schafft es die Inhalte der Präventionsstücke auf
spielerische Art zu vertiefen. Die Lesung wird aufgelockert durch große Bilder aus dem Buch, gezeigt im Kamishibai, durch Mitmachmöglichkeiten, Sprüche, Lieder aus der
Geschichte.
Dauer der Aktion: In der Schule jeweils eine 1 Schulstunde, im Kindergarten ca. 25 Minuten. Maximale Zuschaueranzahl in einer Lesung 2 Klassen. Im Kindergarten 1-2 Gruppen. Es sind 3 Lesungen an
einem Vormittag möglich.
Die Vereine Sicheres Heidelberg e.V. und Prävention Rhein-Neckar e.V., das Polizeipräsidium Mannheim, die Aktion Sichere Stadt Schwäbisch Gmünd und das Marionettentheater Troll Toll unter der Leitung von Hanne Heinstein sind Kooperationspartner in Sachen Prävention.
Einschlägige Erfahrungen mit Theater im Bereich der Verkehrserziehung haben die Partner bewogen, Themen aus der Kriminalprävention durch das Medium Puppentheater zu thematisieren und altersgerecht – für Kindergarten und Grundschulkinder – zu präsentieren.
Die Theaterstücke wollen Kindern helfen, rechtzeitig zu erkennen, dass Meinungsverschiedenheiten auch ohne Gewalt lösbar sind, Mitmenschen in ihrer oft fremden Art das Recht haben angenommen und akzeptiert zu werden und das Recht auf Eigentum gewahrt werden muss. Dass bei allem Ernst der Spaß nicht zu kurz kommt, dafür steht das bewährte Spiel von Troll Toll.
Die gemeinsame Kooperation hat bisher vier Stücke hervorgebracht:
Stück 1: Wohin gehst Du? Kalline und der Riesentroll
Für Grundschule Themen: Ansprechen von Kindern, sexueller Missbrauch, Selbstbewusstsein
Kalline, das Zwergenmädchen, fühlt sich in der Dorfgemeinschaft sicher und geborgen. Kalline liebt es, Frühstück für alle zu machen, das Haus in Ordnung zu halten, Streit zu schlichten und sich um die kleinen Zwerge und um ihre Schweinchen zu kümmern. Wohl träumt sie davon, wie die Zwergenbuben in die Berge zu ziehen und Abenteuer zu erleben, aber ihre Träume Realität werden zu lassen, traut sie sich nicht, denn damit würde sie gegen die geltenden Regeln der Zwergengesellschaft verstoßen.
Als eines Tages der starke Kalle wieder einmal durch die Berge stromert, um Knorz, den Riesentroll zu ärgern, nutzt dieser die günstige Gelegenheit, schleicht ins Dorf und entführt Lisa, die Milchkuh der Zwerge. Kalline ist entsetzt, ohne die Milch der Kuh müssen ihre Ferkel und die kleinen Zwerge hungern. Die weise Eule Eulalia spricht Kalline Mut zu und schweren Herzens macht sich das Mädchen auf den Weg, um die Kuh aus den Klauen des Riesentrolls zu befreien.
Auf ihrem Weg zur Trollhöhle entdeckt Kalline ganz neue Seiten an sich. Sie entwickelt Fähigkeiten, die ihr helfen, die Bedrohungen, Gefahren und Abenteuer dieser Reise gesund zu überstehen. Kalline lernt sich selbst zu trauen, sich zu wehren, sich Hilfe zu holen und am Ende hat sie
Althergebrachtes auf den Kopf gestellt, die Kuh befreit und den Riesentroll gezähmt.
Dem Stück 1 liegen folgende Quellen zu Grunde:
Das Stück entstand in beratender Zusammenarbeit der Polizeidirektion Heidelberg.Die beiden Präventionsvereine "Prävention Rhein-Neckar e.V." und "Sicheres Heidelberg e.V." wirken bei der Umsetzung unterstützend mit.
Einen Fragebogen als Arbeitshilfe können Sie unten stehend downloaden.
Artikel aus der Rhein-Neckar-Zeitung vom 25. April 2009
Die Heidelberger Premiere fand am 4. Mai 2009 vor den Schülerinnen und Schülern der Grundschule Heidelberg-Schlierbach statt. Die Mädchen und Jungen der Klassen 1-4 waren begeistert und fasziniert, als Frau Heinstein die Marionetten mit einfühlsamem und humorvollem Spiel zum Leben erweckte. Bei allem Spass kamen die Botschaften nicht zu kurz:
Mit wem gehe ich mit?
Bin ich selbstbewusst genug, um Aufgaben zu meistern?
Weiß eine Person meines Vertrauens, wo ich mich aufhalte?
Pressebericht des Mannheimer Morgen vom 05.05.09 (m. fr. Genehmigung)
Pressebericht der Rhein-Neckar-Zeitung vom 19.05.09 (m. fr. Genehmigung)
Stück 2: Pompom und der wilde Zausel
Für Kindergarten und Grundschule
Themen: Soziales Miteinander, Umgang mit Fremden, Umgang mit Suchtmitteln
Es war einmal eine Königin, die den Bewohnern ihres Königsreiches ein angenehmes Leben bieten konnte. Die Königin hatte ein gutes Herz und nahm jeden auf, dem es nicht so gut ging – auch den wilden Zausel, der eines Tages hungrig und einsam vor dem Schlosstor stand. Sie erlaubte ihm zu bleiben, wies ihm ein schönes Haus zu und schickte ihn zur Schule. Anfänglich schien alles in bester Ordnung, doch der Zausel hielt sich nicht an die Regeln, die im Königreich galten. Der Königin blieb nicht anderes übrig, als dem Zausel anzudrohen, dass er das Königreich wieder verlassen müsse. Das kränkte den Zausel sehr und eines Morgens war er verschwunden. Die Geschichte erzählt auch von Pompom, der kleinen Königstochter, die ihren eigenen Kopf hat und versucht, diesen gegen den Willen ihrer Mutter durchzusetzen. Eines Tages, als Onkel Otto, der Zauberer schläft, bemächtigt sich Pompom seines Zauberbuches und probiert einen der seltsam klingenden Zaubersprüche aus – mit weit reichenden Folgen.
"Pompom und der wilde Zausel" vom Marionettentheater Troll Toll wurde im Rahmen der Sicherheitswoche Wiesloch-Walldorf 2006 vom Institut für Kriminologie der Universität Tübingen evaluiert.
Auszüge:
" ...Insgesamt verdeutlichen die Befunde, dass das Theaterstück Pompom und der wilde Zausel ein geeignetes Medium dafür ist, dass sich Kinder im Alter von ca. 7-9 Jahren mit sozialen Problemen und Konflikten auseinandersetzen können. ...."
"....Ein Marionettenspiel kann also sehr effektiv als Maßnahme in der Kriminalprävention eingesetzt werden, denn es fördert die Auseinandersetzung und das Bewusstsein für konflikthafte soziale Sitautionen und hilft bei der Entwicklung für die Bereitschaft differenzierter und reflektierter Problemlösestrategieen im Gegensatz zur Strategie der schnellen und impulsiven Lösungen, die um so verbreiteter ist, je jünger die Kinder sind. ..."
Stück 3: Einmal ist Keinmal?
Für Grundschule
Themen: Umgang mit fremdem Eigentum, Toleranz
Eigentlich kann Filipi Tomcat, der Kater, Mäuse nicht leiden, ganz besonders nicht, wenn sie neu im Dorf sind, Mischa heißen und schon bald Klassenbeste sind. Doch da Filipi dringend einen Handlanger für seine Klauereien braucht – Muli, der Frosch, der bisher Schmiere stand, hatte die Nase voll und dem Kater die Freundschaft gekündigt – erscheint ihm der Mäuserich bestens dafür geeignet zu sein. Mischa ist nämlich einsam und sucht dringend Anschluss. Filipi klaut für sein Leben gern, im Plattenladen die neueste CD einzustecken –natürlich ohne erwischt zu werden – ist für den Kater Nervenkitzel pur. Filipi nimmt den Mäuserich in seine Bande auf, als sich bei einer Mutprobe herausstellt, dass Mischa sich geschickt beim Klauen anstellt. Eine wilde Zeit beginnt, Mischa und Filipi klauen wie die Raben. Sie klauen, was sie brauchen und was sie nicht brauchen – das verschenken sie dann mit Vorliebe an Eva, die Igelin und Minni, das Hühnchen, das in Filipi verliebt ist. Jeder weiß was Mischa und Filipi treiben, aber keiner will sich einmischen bis auf die alte Eule. Sie wartet auf eine passende Gelegenheit, um den beiden das Handwerk zu legen.
Evaluationsstudie zu "Einmal ist keinmal"
Die 2008 veröffentlichte Evaluationsstudie von Yvonne Glasstetter liefert wertvolle Informationen zur Wirksamkeit des interaktiven Theaterstückes zu den Themen Umgang mit fremden Eigentum und Toleranz. Die Studie entstand unter fachlicher Leitung von Prof. Dr. Hans-Jürgen Kerner, Direktor des Instituts für Kriminologie der Universität Tübingen.
Stück 4: Haudidudi Rumpelpumpel oder Geht´s auch ohne Kloppen?
Für Kindergarten und Grundschule
Themen: Gewalt, Konfliktlösung, Regeln
Der kleine Troll Haudidudi, lebt mit Trine, der Raupe Trullala, dem Raben Oskar, dem Schweinchen Jenny und anderen Tieren in einem kleinen Dorf auf der Waldlichtung. Haudidudi pflegt sich seine Langeweile zu vertreiben, in dem er den Hasenfritz ärgert, den Bienen Pfeffer ins Bienenhaus streut, dem Raben die Eier aus dem Nest klaut und wenn es sein muss, scheut er nicht davor zurück, von seinen Fäusten Gebrauch zu machen und seine Gegner tüchtig zu verprügeln. Das Leben im Dorf gerät durch den Ärger, den Haudidudi ständig verursacht, aus den Fugen. Die Dorfgemeinschaft beschließt, Haudidudi davonzujagen. In der Hexenschule wird der kleine Troll mit seinen Missetaten konfrontiert, Ungeheuer und sein schlechtes Gewissen setzen ihm zunächst gewaltig zu. Haudidudi besteht nach anfänglichen Schwierigkeiten alle Prüfungen, die die Hexe ihm aufgibt und schneller als erwartet, ist sein unfreiwilliger Aufenthalt im Hexenwald zu Ende, seiner Rückkehr in die Dorfgemeinschaft scheint nicht mehr im Weg zu stehen oder etwa doch…?
Das Stück „Haudidudi Rumpelpumpel“ kann auch bereits im Kindergartenalter eingesetzt werden.