Der vom Internationalen Bund getragene Jugendtreff Heidelberg-Kirchheim hat den vom Verein Sicheres Heidelberg e.V. ausgeschriebenen Heidelberger Präventionspreis 2011 gewonnen. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, Dr. h.c. Manfred Lautenschläger sowie Leitender Kriminaldirektor Bernd Fuchs, die alle dem Präsidium des Vereins angehören, übergaben am Freitag, 9. Dezember 2011, im festlichen Großen Rathaussaal die Urkunde und einen Scheck über 1.000 Euro an die Vertreterin des Jugendtreffs Sigrid Laber, die zusammen mit den projektbeteiligten Mädchen zur Preisverleihung erschienen war.
Neue Medien - das Thema 2011
Unter dem Motto „Heidelberg macht Mut!“ richtete sich die Auszeichnung in diesem Jahr an Bewerber, die sich z.B. mit den Themen Internetgefahren, Soziale Netzwerke und Cybermobbing auseinandersetzten. Insgesamt 15 Projekte und Initiativen hatten sich um den Präventionspreis beworben.
Die Jury hatte die Qual der Wahl
Alle Bewerbungen punkteten mit viel Ideenreichtum und qualitativ hochwertigen Präventionsprojekten. Wie schon in den Vorjahren fiel es der Jury, bestehend aus den Vorstandsmitgliedern Prof. Dr. Dieter Dölling, Siegbert Moraw und Wirnt Galster so wie dem Leiter des Heidelberger Medienzentrums Helmut Albrecht, schwer, letztlich die Entscheidungen über die Platzierungen zu treffen.
Das Siegerprojekt „My perfect Revolution“
Bei dem Projekt „My perfect Revolution“ des Jugendtreffs Heidelberg-Kirchheim handelt es sich um eine Kurzfilmproduktion, die das Thema Cybermobbing unter Mädchen zum Inhalt hat. Laudator Dr. h.c. Manfred Lautenschläger würdigte in seiner Ansprache das hohe Maß an Engagement, mit dem sich die Jugendlichen ihren Problemen stellten. Das Projekt überzeugte die Jury durch die authentische Aufarbeitung des Themas, die handwerklich gut gemachte Arbeit und das Angebot von praktischen Lösungsansätzen. Der Film könne auch als Lehrfilm eingesetzt werden, freute sich Lautenschläger bei der Preisübergabe.
Weitere Preisträger
Den 2. Preis und jeweils einen Scheck über 500 Euro erhielten die AGFJ Heidelberg/Rhein-Neckar (Arbeitsgemeinschaft zur Förderung von Kindern und Jugendlichen) für ihren Familienkurs „LOL? CU? Thx? Internet, PC-Spiele, Fernsehen - Als Familie ins Gespräch kommen“ und das Diakonische Werk Heidelberg -Treff am Turm- für ihre Workshops für Kinder von 8-12 Jahren zum Umgang mit neuen Medien. Jurymitglied und Laudator Wirnt Galster würdigte bei der AGFJ insbesondere deren Ansinnen, die ganze Familie für das Thema zu gewinnen und die Herausforderungen neuer Medien mit Eltern und Kindern gemeinsam anzugehen. Das Diakonische Werk wurde von der Jury als preiswürdig erachtet, weil Kindern nicht nur Wissen vermittelt wird, sondern sie als „Kinderreporter“ neue Medien ausprobieren und dabei mit Interviews gleichzeitig noch die Brücke zwischen Jung und Alt schlagen.
Mit dem 3. Preis würdigte die Jury das Engagement der Heidelberger Schulen rund um das Thema Medienkompetenz. Beworben hatten sich die Wilckensschule, die Geschwister-Scholl-Schule und die Internationale Gesamtschule Heidelberg. Alle drei Schulen erhielten aus der Hand des Laudators Leitender Kriminaldirektor Bernd Fuchs eine Urkunde und ein Preisgeld in Höhe von je 250 Euro. Es war der Jury wichtig, mit der Preisvergabe stellvertretend die Aktivitäten aller Heidelberger Schulen auszuzeichnen und dadurch auch zu motivieren, dass die aktive Beteiligung der Schulen im Netzwerk Prävention von eminenter Wichtigkeit ist, betonte der Heidelberger Polizeichef.
Einen Sonderpreis wie in den beiden Jahren zuvor gab es dieses Mal nicht. Dennoch hatte die Jury mit ihrer Entscheidung, 6 von 15 Projekten auszuzeichnen, wieder einmal für eine Überraschung gesorgt.
Zu kurz kam übrigens keine Bewerbung. Auch diejenigen, die es nicht auf das „Treppchen“ geschafft haben, erhielten für ihr Engagement in der Prävention eine Anerkennungsurkunde aus den Händen von Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner.
Mit dem Qualitätssiegel „Heidelberger Präventionspreis“ verlieh das Stadtoberhaupt seiner Hoffnung Ausdruck, dass sich die präventiven und vielfach ehrenamtlichen Aktivitäten multiplizieren und das hervorragend aufgestellte Heidelberger Netzwerk noch engmaschiger verknüpft werden kann.
In einem Grußwort zu Beginn der Preisverleihung unterstrich Frau Ursula Kluge von der Aktion Jugendschutz Baden-Württemberg als Koordinatorin des LandesNetzwerks für medienpädagogische Elternarbeit die Wichtigkeit vernetzter Projekte vor Ort. Als Beispiel nannte sie die Zusammenarbeit der AJS BW mit der Polizeidirektion Heidelberg und den Vereinen Sicheres Heidelberg e.V. und Prävention Rhein-Neckar e.V.
Der Heidelberger Präventionspreis ist 2009 ins Leben gerufen worden und wurde nun zum dritten Mal vergeben.