Die Jury, bestehend aus Prof. Dr. Dölling, Siegbert Moraw und Wirnt Galster aus dem Vereinsvorstand des Vereins Sicheres Heidelberg – Sicherheid e.V. sowie dem Redakteur der Rhein-Neckar-Zeitung Holger Buchwald, hatte aus den insgesamt zehn Bewerbungen die Qual der Wahl, denn alle Bewerber punkteten mit viel Ideenreichtum und qualitativ hochwertigen Präventionsprojekten. Letztlich setzten nur kleine Unterschiede den Ausschlag zugunsten der Preisträger. Die Preisverleihung fand am 22. November 2010 im Heidelberger Haus der Jugend statt.
Das Kinder- und Jugendzentrum Heidelberg-Emmertsgrund ist der Träger des 1. Preises bei der diesjährigen Ausschreibung des Heidelberger Präventionspreises 2010 unter dem Motto „Heidelberg macht Mut!“. Der Preis wurde vom Verein Sicheres Heidelberg e.V. 2009 ins Leben gerufen und nun zum zweiten Mal vergeben. Er richtete sich in diesem Jahr an alle Projekte und Initiativen, die sich mit den Themen Integration, Zivilcourage und respektvollem Umgang miteinander befassten.
Aus den Händen von OB Dr. Eckart Würzner, Dr. h.c. Manfred Lautenschläger und Leitender Kriminaldirektor Bernd Fuchs, die allesamt dem Vorstand des Vereins angehören, nahmen die Vertreter des Kinder- und Jugendzentrums Heidelberg-Emmertsgrund die begehrte Urkunde und einen Scheck über 1000 Euro entgegen.
Den 1. Preis gab es für das Projekt „peer to peer – Lernpatenschaften“. In seiner Laudatio würdigte Dr. h.c. Lautenschläger die Nachhaltigkeit des Projekts, das sich zu Recht als Preisträger hervorgetan hatte. Es geht um Nachhilfe und Unterstützung für Jugendliche mit Migrationshintergrund durch Jugendliche, die ebenfalls Migrationshintergrund haben aber bereits erfolgreich in unserer Gesellschaft integriert sind. In einer wachsenden Vertrauensbeziehung geben sie neben der eigentlichen Lernhilfe den Jüngeren auch Orientierung und Vorbilder und schaffen damit ohne dies direkt zu beabsichtigen auch die Grundlagen für soziale Kompetenzen und ein friedliches Miteinander.
Den 2. Preis erhielt der Heilpädagogische Hort im Mörgelgewann, der der Caritas Heidelberg angeschlossen ist, für das Lied-Projekt „Bash nej yanliz – Zusammen statt alleine“, verbunden mit einem Geldpreis in Höhe von 500 Euro. Laudator Bernd Fuchs war überzeugt, dass sich hier Jugendliche zu einem überaus kreativen Team zusammengeschlossen hatten, die sich mit ihrer Rap-Produktion mit der deutschen Sprache konstruktiv auseinandersetzen und somit einen wichtigen Integrationsbeitrag leisten.
Laudator Dr. Eckart Würzner übergab den 3. Preis an den Sportkreis Heidelberg für das Projekt „Kick dich schlau“. Dazu gab es einen Scheck über 250 Euro. „Kick dich schlau“ ist eine Kombination aus Fußball, einem Quiz und Lernsituationen zur Steigerung von Lernmotivation und des Fair Play bei Hauptschülern. Gute Ergebnisse beim Lernen ergeben einen Torevorsprung beim anschließenden Fußball-Kick. Das Projekt ist nachhaltig präventiv ausgerichtet und fördert die Integration, so Dr. Würzner bei der Preisübergabe.
Der Jury waren bei der Qualität der eingereichten Projekte der Preisträger aber dann doch zuwenig. Übereinstimmend war sie der Meinung, dass das Film-Projekt „Was ist eigentlich Sicherheit“ des Jugendförderstützpunktes Anpfiff ins Leben e.V. Heidelberg einen Sonderpreis verdient habe. Jurymitglied Siegbert Moraw von der Sparkasse Heidelberg, der ansonsten als Schatzmeister des Vereins Sicheres Heidelberg fungiert, nahm die Ehrung des Sonderpreisträgers vor. Die Produktion der jugendlichen Filmemacher sei alleine schon aufgrund ihrer professionellen Umsetzung preiswürdig, so Moraw in seiner Ansprache. Im Film erschließen sich die jungen Redakteure durch viele Interviews mit Zeitzeugen und Sachverständigen ganz verschiedene Sichtweisen auf das Thema Sicherheit. Der Film fördert damit das Verständnis für die unterschiedlichsten Sicherheitsbedürfnisse in unserer Gesellschaft. Die Übergabe der Sonderpreis-Urkunde war verbunden mit einer Dotierung über 500 Euro.
Im Anschluss an die Preisverleihung führten die Kinder des Heilpädagogischen Horts Mörgelgewann ihren selbst produzierten Rap-Song auf, der die Zuschauer begeisterte. Beendet wurde die Preisverleihung mit der Filmvorführung „Was ist eigentlich Sicherheit“ des Sonderpreisträgers Anpfiff ins Leben e.V.
Keiner der insgesamt zehn Bewerber kam übrigens zu kurz. Der Heidelberger Präventionspreis ist schließlich nicht nur eine Plattform für die Preisträger. Auch die Bewerber, die es letzten Endes nicht auf das Treppchen geschafft haben, erhielten die öffentliche Anerkennung für ihr Engagement in der Prävention. Oberbürgermeister Dr. Würzner ließ es sich nicht nehmen, jede Bewerbung mit einer Anerkennungsurkunde des Vereins Sicheres Heidelberg e.V. auszuzeichnen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, das Engagement der Menschen zu würdigen, die sich in verschiedensten Funktionen, sei es haupt- oder ehrenamtlich, um ein gewalt- und angstfreies Leben in Heidelberg kümmern, so Dr. Würzner in seiner Ansprache.
Anerkennungspreise erhielten:
Alle Fotos: Dorothea Burkhardt, Medienzentrum Heidelberg
"...Wir wollten uns noch einmal für die gestrige Veranstaltung und die Platzierung bedanken, über die wir sehr glücklich sind! Die Kinder waren alle sehr stolz über den Preis und dieses Projekt hat der Gruppe nochmals die Möglichkeit gegeben, durch die gemeinsame Vorbereitung des Auftrittes zu erkennen, wie wichtig es ist zusammen zu arbeiten und sich zu unterstützen.
Auch das Preisgeld gibt der Gruppe die Möglichkeit, einen gemeinsamen Ausflug zu machen, welcher normalerweise nicht durch den finanziellen Rahmen getragen werden kann. So haben die Kinder ein positives Erlebnis als Reaktion für ihr Engagement, welches der gesamten Hortgruppe zu Gute kommt, wodurch ja wieder für die aktiven Teilnehmer des Projektes Wertschätzung entsteht..."
"...zuerst noch einmal vielen Dank für die gestrige Veranstaltung. Für die Jungs und auch für mich war dies wirklich ein sehr schönes Erlebnis und wir sind stolz wie „Oskar"..."
"...wie schon bei anderen Gelegenheiten… Die Siegprämie für den Heidelberger Präventionspreis 2010 ist bei unserem Stadtteilverein bestens aufgehoben. Die beiden Paten und wir als Mitarbeiter sind mächtig stolz. Die Anerkennung und öffentliche Würdigung ist superwichtig für alle Projekte. Wir überraschen die Schüler und Paten morgen mit der Projekturkunde und dem Scheck. Die wissen das noch gar nicht…"