Von links: Geschwister-Scholl-Schule, Kindertagesstätte Hegenichstraße, Helmholtz-Gymnasium und Dialog e.V.
Im Hintergrund MdB Karl A. Lamers, auf der rechten Seite das Präsidium des Vereins SicherHeid e.V., Herr Dr. Würzner, Herr Dr. h.c. Lautenschläger und Leitender Kriminaldirektor Herr Fuchs.
Der Himmel weinte Freudentränen! Auch das regnerische Wetter konnte die Freude der ca. 100 Gäste der Jubiläumsfeier, darunter auch MdB Dr. Karl A. Lamers, zum 10-jährigen Bestehen des Vereins Sicheres Heidelberg e.V. nicht schmälern, die sich am 8. Juli im Innenhof des Gloria Kinos in der Heidelberger Hauptstraße einfanden.
Bewusst hatte der Vereinsvorstand darauf verzichtet, eine reine Festveranstaltung mit vielen Grußworten zu planen. Ein Schwerpunkt lag deshalb auch in der Vorstellung des Projekts Kino-Special, also in der praktischen Arbeit des Vereins.
Nach den Begrüßungen von Oberbürgermeister Dr. Würzner und der Leiterin der Gloria & Gloriette Kinos Ingeborg Mauerer-Klesel, ging Präsidiumsmitglied Bernd Fuchs in einem Resümee auf die zurückliegenden 10 Jahre Vereinsarbeit ein. Er stellte dabei klar, dass Prävention in Heidelberg Chefsache ist und gab eine überaus positive Bilanz ab. In seiner Rückschau benannte er einige wegweisende Projekte, die der Verein Sicheres Heidelberg e.V. ins Leben gerufen und begleitet hat, wie z.B. das SOS-Handy Heidelberg, den erfolgreichen Heidelberger Opferfonds, die Kooperation mit dem Marionettentheater Troll Toll, viele Sportprojekte, Fachtagungen, Seniorensicherheitsarbeit und Sicherheitswochen.
Das Angebot von Herrn Fuchs, alle Projekt der letzten 10 Jahre in chronologischer Reihenfolge aufzuzählen, wurde allerdings überraschenderweise von den Gästen dankend abgelehnt…
Im Anschluss wurde mit Schulleiter Thilo Engelhardt von der Waldparkschule Heidelberg das 200. Vereinsmitglied geehrt. Herr Engelhardt bedankte sich sehr und lobte die Arbeit des Vereins, dessen Ziele er gerne vertreten wolle.
Große Ereignisse warfen ihre Schatten voraus. Es folgte die Ehrung und die Vergabe des Heidelberger Präventionspreises 2009, den Sicheres Heidelberg e.V. in seinem Jubiläumsjahr ausgeschrieben hatte.
Präsidiumsmitglied Dr. h.c. Manfred Lautenschläger hielt die Laudatio und benannte aus den insgesamt eingegangenen 15 Bewerbungen folgende Preisträger:
Den 1. Preis, verbunden mit einem Preisgeld von 1000 Euro, erhielt das Helmholtz-Gymnasium Heidelberg für das Projekt „Fit durchs Chaos Leben“.
Das Projekt zeichnet sich dadurch aus, dass es über mehrere Schuljahre hinweg angelegt ist und jedes Jahr dort wo nötig optimiert wird. Es handelt sich um einen „roten Faden der Prävention“, getragen von vielen Lehrkräften verschiedener Fachrichtungen, die auch ehrenamtliche Betreuungen übernehmen. Besonders hervorzuheben ist die starke Vernetzung mit vielen anderen Partnern, wie z.B. dem VRN, der Polizei, dem Blauen Kreuz, dem Frauennotruf und Jedermann e.V. mit dem gemeinsamen Ziel, Jugendliche stark zu machen für die Konfrontationen mit Sucht und Gewalt und ihnen so ein Stück weit einen sicheren Lebensweg zu geben.
Dieses Projekt ist nach unserer Meinung vorbildlich angelegt und kann als beispielgebend bezeichnet werden.
Wir wünschen dem Helmholtz-Gymnasium weiterhin viel Durchhaltevermögen bei seinem Projekt. Herzlichen Glückwunsch!“
Den 2. Preis, verbunden mit einem Preisgeld von 500 Euro, erhielt die Kindertagesstätte Hegenichstrasse 2/2 für das Projekt: „Präventive Intervention zur Förderung der sozial – emotionalen Kompetenzen“.
„Das Projekt hilft Kindern beim Erlernen des Umgangs mit ihren Gefühlen. Dabei lernen die Kinder viel über ihr eigenes Selbst. Sie verstehen, besser mit Aggressionen umzugehen und Gefühle für andere zu entwickeln. So entsteht eine Grundlage, die hilfreich ist, Kinder stark und selbstbewusst zu machen, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen und wehrhaft gegen Übergriffe zu werden. Dabei ist die fortlaufende Durchführung des Gewaltpräventionsprogramms „Faustlos“ ein wichtiger Baustein genauso wie eine geschlechterspezifische Erziehung mit vielen Rollenspielen. Ergänzt wird das Projekt durch Erste-Hilfe-Kurse für Kinder.
Für dieses Engagement bereits bei den Kleinsten unserer Gesellschaft vielen Dank und herzlichen Glückwunsch! „
Nachdem sich der Vorstand bei der Vergabe des 3. Preise nicht eindeutig entscheiden konnte, wurde dieser Preis gleich zweimal vergeben:
Den 3. Preis, verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von jeweils 250 Euro, erhielten der Verein Dialog e.V. Heidelberg für die Durchführung des Täter-Opfer-Ausgleichs, sowie das Projekt „Jugendbegleiter“ bei der Geschwister-Scholl-Schule Heidelberg.
„Die Durchführung des Täter-Opfer-Ausgleichs des Dialog e.V. war für uns preiswürdig, weil es hier darum geht, eine Tat konstruktiv aufzuarbeiten und eine Kommunikation zwischen Täter und Opfer zu ermöglichen. In Zeiten, in denen man oft im wahrsten Sinne des Wortes „sprachlos“ ist, erscheint uns diese Art der Konfliktlösung für beide Parteien gerade im Jugendbereich eine gute Basis zu sein um zum einen entstandene Schäden wieder gut zu machen und zum anderen die Sichtweise des Opfers übernehmen zu können und so Rückfälle in Kriminalität zu verhindern.
Für Ihre Arbeit weiterhin viel Erfolg! Herzlichen Glückwunsch!“
Das Projekt Jugendbegleiter spricht alle Schülerinnen und Schüler der 5.-9. Klassen an, funktioniert nach den Regeln des Fair Play und integriert Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft und Kultur. Besonders erwähnenswert ist eine begleitende Beobachtung, die festgestellt hat, dass sich Gewaltbereitschaft und Aggressivität der Spielerinnen und Spieler stark vermindert haben. Gleichzeitig haben sich Fairness und Integrationsverhalten stark verbessert.
Ein schöner Erfolg. Herzlichen Glückwunsch!“
Voll des Lobes für das Engagement aller eingereichten Bewerbungen vergab Herr Lautenschläger anschließend Anerkennungspreise in Form von Ehrenurkunden für alle nicht prämierten Projekte. Prävention lebt vom Mitmachen – dieses Motto wurde bei der Preisvergabe besonders deutlich, denn mitgemacht hatten Schulen, freie Träger, städtische Einrichtungen, Jugendinitiativen und auch Privatpersonen.
Anerkennungspreise erhielten:
Dr. h.c. Lautenschläger schloss mit dem Versprechen, dass der Heidelberger Präventionspreis auch in 2010 eine Fortsetzung finden wird.
Danach konnten sich die Gäste im voll besetzten Kinosaal des Gloria Kinos einen Eindruck verschaffen vom Projekt Kino-Special, das von SicherHeid e.V. seit dem Jahr 2001 unterstützt wird. Der Medienpädagoge Jörg Litzenburger aus Böblingen veranschaulichte anhand des 30-minütigen Films „Böse Bilder“ die Möglichkeiten, über das Medium Film mit jungen Menschen in Gespräch zu kommen zu den Themen Gewalt und Mobbing. Hierzu eingeladen waren 15 Achtklässler der Geschwister-Scholl-Schule, die sich rege an der anschließenden Diskussion beteiligten.
Gegen Ende der Jubiläumsfeier nutzten die Gäste die Gelegenheit, bei einem kleinen Imbiss und einem kühlen Getränk sich auszutauschen und mit den Preisträgern ins Gespräch zu kommen.
Insgesamt war die Jubiläumsfeier eine rundum gelungene Veranstaltung. Nochmals Gratulation an die Preisträger des Heidelberger Präventionspreises 2009!
Der Verein Sicheres Heidelberg e.V. bedankt sich für die vielfältige Unterstützung bei:
Frau Mauerer-Klesel und Frau Freimuth vom Kino Gloria & Gloriette Heidelberg,
Frau Noack von der Pepper Bar für die Versorgung mit Getränken,
den Herren Albrecht, Litzmann und Kerzinger vom Medienzentrum Heidelberg für die Stellung der Technik und des Films,
Herrn Jörg Litzenburger für seine Ausführungen als Medienpädagoge,
den Schülerinnen und Schülern der Geschwister-Scholl-Schule und den verantwortlichen Lehrkräften für die rege Teilnahme an der Kinoveranstaltung und das Vorbereiten des leckeren Imbiss,
allen Helferinnen und Helfern, die bei der Organisation mitgewirkt haben
und schließlich bei den Gästen, die dem „Geburtstagskind Sicheres Heidelberg e.V.“ ihre Aufwartung machten.